Pilotbus der Linie 881 soll zur 1-Euro-Cityline werden

29.03.2021

Die Buslinie 881 war das Pilotmodell und soll jetzt mit einem ganz neuen Ticket aufgewertet werden. Noch pendelt der Kleinbus zwischen dem Wachtberger Ortsteil Pech und dem Berkumer Einkaufszentrum. Nun soll er zur „Cityline“ ausgebaut werden und weitere Ortsteile ansteuern. Und das sogar zu einem echten Schnäppchenpreis: Eine Fahrt innerhalb des Wachtberger Gemeindegebietes soll nur einen Euro kosten. Das jedenfalls ist der Plan der neuen Rats-Koalition aus CDU und Bündnis90/Die Grünen. Da in diesen Plan viele einbezogen werden müssen, wie der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und der Regionalverkehr Köln (RVK), wollen die Kommunalpolitiker Ihre Verwaltung zunächst einmal mit einem Prüfauftrag betrauen.

Natürlich spielt hier auch das liebe Geld eine Rolle, denn kostenneutral gibt es das City-Line-Ticket nicht. Die Gemeinde muss dafür einen Zuschuss leisten. Darum soll nun in einem ersten Schritt besonders geprüft werden:

*Die mögliche Einführung eines Wachtberg-Tickets auf der Linie 881 zum Preis von einem Euro pro einfache Fahrt als Einzel- oder 4er-Ticket *Die Höhe der zu erwartenden Ausgleichszahlungen durch die Gemeinde an die Verkehrsunternehmen *Die Bereitschaft ein solches Nutznießer-finanzierten Tickets, als Pilot durch die RVK und den VRS zu begleiten

„Mit der rein innerörtlichen Linie 881 hat die Gemeinde die Möglichkeit, ohne Nachteile für andere Kommunen, die RVK und VRS angeschlossen sind, das von der Gemeinde bezuschusste Ticketmodell einzuführen. Dieses soll nur für Fahrten mit der Linie 881 gelten, ohne die Möglichkeit umzusteigen. Damit würde diese „Cityline“ gestärkt, was sich positiv auf die Fahrpreiserlöse auswirken kann. Mit dem 1€ Ticket und der späteren Ausweitung der Linie 881 auf weitere Ortsteile würden die „Neue Mitte Berkum“ und auch die anderen dort schon länger „nebenan“ ansässigen Einzelhändler für mehr Kunden*innen aus dem Gemeindegebiet besser mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar sein. Damit würden aktive Wirtschaftsförderung und aktiver Klimaschutz in Einklang gebracht.“ So begründet Christoph Fiévet, Fraktionsvorsitzender der CDU diesen Antrag.

Wichtig ist auch, ein solches 1-Euro-Ticket in das Tarifgebilde des VRS zu integrieren. Das hält Oliver Henkel, Fraktionsvorsitzender der „Grünen“ für durchaus realistisch: „Mit dem digitalen entfernungsabhängigen Ticket gibt es ein Tarifangebot, welches durch einen Nutznießerbeitrag durch die Gemeinde relativ einfach umgesetzt werden kann. Da dies bereits in diesem Jahr vom Verkehrsverbund in ein Regelangebot überführt werden soll, könnte so ein besonderes Angebot kurzfristig berücksichtigt werden.“

Als Zielmarke haben die Koalitionäre den Fahrplanwechsel zum Winter 2021 ins Auge gefasst. Über diesen Antrag soll nun der neue „Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität“ entscheiden.

Der Prüfauftrag von CDU und Grünen ist auch mit einer Hoffnung verbunden: Dass die Einzelhändler der Neuen Mitte in Berkum die Einführung des 1-EuroTicketts aktiv unterstützen. Gerne mit einer finanziellen Beteiligung, aber insbesondere auch mit Werbemaßnahmen.