„Parteitag“ gibt klaren Auftrag für Koalitionsverhandlungen

01.10.2020

Lang, lang ist es her, dass ein Wachtberger CDU-Mitglied bei der Mitgliederversammlung seiner Partei mit standing ovations begrüßt wurde. In dieser Woche war es wieder so weit. Als Jörg Schmidt (57)  den großen Saal im Hotel Görres in Villip betrat, standen alle sofort auf und feierten begeistert den neuen Bürgermeister in Wachtberg. Anders als bei Bundesparteitagen hatte bei der Wachtberger CDU  niemand die Zeit gestoppt, wie lange geklatscht wurde. „Es war sehr, sehr lange, konstatierte der CDU-Ehrenvorsitzende Stephan Zieger.“ Und das bei einer außergewöhnlich gut besuchten Mitgliederversammlung. Nach einer kurzen Dankesrede erklärte Jörg Schmidt: „Ich werde alles daran setzen, dass wir den Chefsessel im Wachtberger Rathaus nie wieder abgeben müssen. Ich werde liefern. Wie versprochen.“  Erneut brandete gewaltiger Beifall auf.

Doch die Mitglieder waren nicht nur gekommen, um den neuen Bürgermeister zu feiern. Schließlich gilt es nun für die Wachtberger CDU nach allen 19 gewonnenen Wahlkreisen und der Rückeroberung des Bürgermeisteramtes, den Blick nach vorne zu richten. Dieser Blick soll sich zielgenau auf einen Koalitionspartner konzentrieren, gegebenenfalls auch auf zwei. Fraktionschef Christoph Fiévet gab dafür die Marschroute vor: „Vieles ist möglich, wir werden mit allen anderen Fraktionen reden.“

Ein kleiner Arbeitskreis aus Fraktion und Partei hatte schon vor der Stichwahl ein Positions-Papier erarbeitet. Die Eckpunkte daraus stelle Fiévet den CDU-Mitgliedern vor. So werden in einem Koalitionspapier sicher die Worte „Digitalisierung“ und „Verbesserung des ÖPNV“ vorkommen. Mehr soll aber bis zu den ersten Verhandlungen noch nicht preisgegeben werden. „Wir wollen ja ergebnisoffen verhandeln,“ stellte der Fraktionsvorsitzende fest. Das kann er jetzt mit seinem Team mit kräftig gestärktem Rücken tun. Die CDU-Mitgliederversammlung votierte einstimmig für Koalitionsverhandlungen. 

Alle bekamen von Partei-Vize Hilde Philippi dann noch eine Bitte mit auf den Heimweg: „Wir sind bei dieser Kommunalwahl so erfolgreich gewesen, weil die CDU ein Bild der Geschlossenheit abgegeben hat. Und ich bitte Sie alle – lassen Sie uns so weiter machen.“