Heimatdiskussion lockt zahlreiche Gäste in den Gimmersdorfer Dorfsaal

14.11.2011

Themengebiet: CDU

Auf großes Interesse stieß das Thema des diesjährigen Tages der CDU bei den Wachtberger Bürgern. Der Frage, was uns Heimat in Zeiten der Globalisierung bedeutet, widmeten sich Talkrunden und Vorträge am vergangenen Sonntag im vollbesetzten Gimmersdorfer Dorfsaal.

Bürgermeister Theo Hüffel und CDU-Fraktionsvorsitzender Hartmut Beckschäfer stellten sich zu Beginn der Veranstaltung Fragen zur tagesaktuellen Diskussion um die Neufassung des Flächennutzungsplans, die Gemeindefinanzen und Stadtrechte für Wachtberg. Alles habe unmittelbaren Einfluss auf die Gestaltung und den Erhalt von Heimat auf lange Sicht. Die Neufassung des Flächennutzungsplanes sei eben mehr, als das bloße Ausweisen von neuen Baugebieten. Der Frage Stadtrechte für Wachtberg ja oder nein, könne man sich nicht nur aus rein technischer und haushalterischer Sicht nähern, weil sie heimatliche Gefühle der dörflichen Gemeinschaften berühren und daher hochemotional belegt sei. Die angespannte Lage der Gemeindefinanzen, die vor allem durch den Wegfall von Landesmitteln hervorgerufen werde, sei vor allem problematisch, weil der Bürgerschaft vor Ort so die Möglichkeit entzogen werde, ihre Heimat aktiv nach ihren Vorstellung l(i)ebenswert zu gestalten.

Heimatschriftsteller Frank Hüllen leitete mit seiner Lesung über die Martinsbräuche im Drachenfelser Ländchen zur ersten Talkrunde über. Gekonnt moderiert von Robert Hein, diskutierten Hüllen, Altbürgermeister Jürgen Döring und der ehemalige Niederbachemer Schulleiter Kurt Zimmermann über die Bedeutung des Heimatbegriffs im Spannungsfeld von regionaler Identität und Globalisierung. Es wurde herausgestellt, dass sich die Definition von Heimat im Verlauf der Geschichte immer wieder verändert hat und sich heute vielfältige Interpretationen zum Heimatverständnis finden lassen. Einig war man sich darin, dass Heimat gerade in einer globalisierten Welt einen Ankerpunkt für die Menschen darstelle. An der persönlichen Lebensgeschichte konnten die Diskutanten dabei deutlich machen, dass Heimatbezug nicht statisch zu begreifen ist, sondern auch an neuen Orten wachsen kann.

In einer weiteren, von Ulrich Hanfeld moderierten Talkrunde erinnerten die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Perkams, Ehrenbürgermeister Peter Schmitz und Matthias Cremerius an einen besonderen Einsatz für ihre Heimat Wachtberg, der bis heute nachwirkt. In den achtziger Jahren drohte das Ländchen rund um Adendorf zum Standort einer Sondermülldeponie zu werden. Eine von der gesamten Bürgerschaft getragene Initiative konnte mit viel Einsatz Schlimmes verhindern.

Ein besonderes Highlight war der humorvoll kritische Vortrag von Volker Gütten als fiktiver Bauer Köllen über seine Heimat Wachtberg und die dortigen Geschehnisse aus der Sicht eines Urwachtbergers.

Verbunden mit dem Dank an alle Mitwirkenden und die diskussionsfreudigen Gäste für ihren Besuch konnte Parteichef Stephan Zieger eine gelungene Veranstaltung beenden. Auch im kommenden Jahr wird es wieder einen „Tag der CDU“ mit einem spannenden Motto geben.

(Verantwortlich: CDU Gemeindeverband Wachtberg)

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