
Gemeinde/ Stadt
Es ist eine günstige Ausgangslage, wenn sich Menschen dafür interessieren, nach Pech zu ziehen. Denn es ist andererseits eine Tatsache, daß sich eine negative demographische Entwicklung sehr konkret z.B. an den Anmeldezahlen für die Grundschule Pech zeigt (leicht steigend bis 2006/07: 132 Kinder, dann 2007/08: 112 Kinder, 2008/09: 115 Kinder, Prognosen 2009/10 bis 2013/14: 107, 97; 95; 80; 76 Kinder). Da erscheint es grundsätzlich positiv, wenn in neue Pecher Häuser neue Mitbewohner ziehen. Typischerweise sind es am meisten jüngere Familien, die neue Einfamilienhäuser suchen - in allen möglichen Preisklassen.
Eine ganze Zahl Baulücken ist in den letzten Jahren geschlossen worden und wird weiter geschlossen. Natürlich werden noch weiter freie Grundstücke, wie auch Bestandshäuser innerhalb von Pech angeboten. Wie die Chancen für deren Vermarktung unterstützt werden können, soll demnächst ein Thema für die CDU-Kommunalpolitik werden. Für Häuser auf dem Gelände Huppenberg/Milchpützweg wird jedenfalls die Nachfrage gesehen – das ist die Grundlage für den Antrag der Grundstückseigentümer und die Beauftragung des Planers. Auch ist noch einmal festzuhalten, daß entlang der Huppenbergstraße bereits Baurecht besteht. Das heißt, der obere Teil des Plangebiets, der besonders im Blick liegt, kann bebaut werden, auch ohne die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans.
Der fragliche Hang ist von Bebauung an drei Seiten umgeben, und es erscheint durchaus als ein sinnvolles Ziel von Bauplanung, dort zu bauen, wo man nah an Erschließungsleitungen ist, wo die Fußverbindung zu Kindergarten/Schule/Geschäften/Bus/Kirchen kurz ist, wo man Zersiedelung in die freie Landschaft hinein vermeidet. Die zusätzliche Verkehrsbelastung für den Huppenberg sollte sicher geprüft werden. Aber es leben gerade auch in Pech in vielen Häusern weniger und ältere Personen als in der Vergangenheit, und die Erzeugung von Autoverkehr aus schon vorhandenen Häusern sinkt in diesen Fällen.
Ob eine Bebauung des Hangs (oder des oberen und unteren Rands des Hangs) Schönheit oder Hässlichkeit nach Pech bringt, wäre jedenfalls durch die Gestaltung des Bauplans zu beeinflussen. Klares Ziel wäre der Nachbarschaft angemessene, hochwertige Architektur, gerade auch weil der Hang von vielen Stellen aus im Blick liegt.
Bezüglich der ökologischen Fragen sind die Antragsteller dabei, die in der Bürgerinformation, in der Sitzung der Ortsvertretung und im Ausschuss geforderten Gutachten erstellen zu lassen. Der Naturschutz hat schon aufgrund der Gesetzeslage hohe Aufmerksamkeit bei der Bauplanung. Die Bebauung einer Streuobstwiese führt zumindest zu deutlich größeren nachzuweisenden Ausgleichsflächen als die Bebauung einer Ackerfläche. Andererseits ist bezüglich Ökologie festzustellen, dass die Südhanglage des Geländes jedenfalls alle Voraussetzungen für die effiziente Nutzung von Sonnenenergie bietet.
Der Planungs- und Umweltausschuss hat am 27.01.2009 entschieden, die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gebiet „Milchpützweg/Huppenbergstraße“ erst weiter zu beraten, wenn die Antragsteller die geforderten Fachgutachten beigebracht haben. Der Ausschußvorsitzende Günter Kurenbach nannte als eine Überlegung, die dann weiterverfolgt werden könnte, nur oben entlang Huppenbergstraße und unten entlang Milchpützweg je eine Reihe Häuser zu planen. Der steile Hang dazwischen bliebe dann frei.
Warum aber die SPD bei Ihrer Kommentierung dieser Sache darauf kommt, eine ‚verantwortungsvolle Fortentwicklung der Gemeinde auf der Grundlage klarer und transparenter Kriterien‘ sei mit der CDU nicht machbar, bleibt ihr Geheimnis. Warum es ‚Gutsherrenart‘ sein soll, hier in Ruhe zu diskutieren und zu prüfen, bleibt ihr Geheimnis. Auch Bauinteressierte sollten sich darauf verlassen dürfen, dass Ihre Anträge nach den vorgesehenen öffentlichen Verfahren fair behandelt werden. Es ist hier die Aufgabe der Politik, angefangen von der Ortsvertretung, die Interessen von direkt Betroffenen mit dem Interesse des ganzen Ortes Pech abzuwägen, mit offenem Ausgang. ‚Gutsherrenart‘ wäre es, ruck zuck nach Stimmungslage zu entscheiden, und auf jede weitere Projektentwicklung und Auseinandersetzung zu verzichten.
(Verantwortlich: CDU-Pech / RM Friedrich Oettler)
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