
Themengebiet: Kinder und Jugend
Auf Befremden und Verärgerung ist der erneute Versuch der Wachtberger Bürgermeisterin Renate Offergeld gestoßen, einen gültigen und von der Verwaltung umzusetzenden Beschluss der politischen Ratsgremien mit einer eigenen Vorlage umzustoßen. Ähnlich wie schon bei einem wichtigen Immobilienprojekt im Gewerbegebiet, bei dem sie über Monate einen Ratsbeschluss ignoriert hatte und ohne Auftrag aus dem Gemeinderat eine abweichende Regelung durchsetzen wollte, torpedierte sie über Monate die von ihr noch als Mitglied der Adendorfer Ortsvertretung mitgeforderte und mitvertretene Aufstellung eines Blockhauses für die Adendorfer Jugendlichen. Der Neubau war erforderlich geworden, weil die bisherige Begegnungsstätte in einem Container so starke Mängel aufwiese, dass sie von den Jugendlichen nicht mehr genutzt werden konnten. Was die Situation verschärft: seit Monaten muss die im Kern mehr als ein Dutzend Jugendliche umfassende Gruppe auf die Betreuung durch die gemeindliche Jugendfachkraft verzichten, die in Mutterschaft gegangene ist und dem Vernehmen nach erst im Dezember ersetzt werden soll. Die Absicht der Bürgermeisterin, die Adendorfer Jugendlichen in einem stark sanierungsbedürftigen Keller der Schule am Wald unterzubringen, wurde jetzt in der Sitzung des Jugend- und Bildungsausschusses mit 10 zu 5 Stimmen deutlich zurückgewiesen. Stattdessen bekräftigten die CDU-Mitglieder um Volker Gütten und Jörg Schmidt im Ausschuss zusammen mit Ratsmitgliedern und sachkundigen Bürgern aus der die Bürgermeisterin tragenden Vierer-Gruppe die ursprüngliche Lösung, die bereits im Januar 2014 beschlossen worden war.
Bevor es im Ausschuss zu einer sehr kontrovers geführten Diskussion über das Vorhaben der Bürgermeisterin kam, hatten sich die Ausschussmitglieder die bauliche Situation in den Kellerräumen der Schule erläutern lassen. Wenig Verständnis fand dabei der Umstand, dass die Bürgermeisterinnenpläne zwar mit der Schule, nicht aber mit der Förderverein abgesprochen waren, der sich in Adendorf um die Jugend kümmert. Überraschend fiel auch die Antwort von Frau Offergeld auf die Frage aus, warum der gültige Beschluss zum Adendorfer Jugendtreff nach ihrer Amtsübernahme nicht umgesetzt worden sei. Sie beschränkte sich dazu auf die Feststellung, "sie sei da noch nicht Bürgermeisterin gewesen".
Für die CDU jedenfalls gab und gibt es keinen Grund, so die Diskussionsbeiträge der Unionspolitiker, jetzt noch mehr Zeit zu verlieren, zumal der Offergeld-Vorschlag, die Jugend in den Keller zu stecken, bei den Kindern und jugendlichen wohl kaum Akzeptanz finden würde. Daher forderte die CDU, den Verwaltungsvorschlag abzulehnen und den Beschluss vom Januar 2014 zum Bau des Blockhauses für den Adendorfer Jugendtreff nun endlich umzusetzen. Dem wurde mit den Stimmen von CDU, UWG, Grünen und Unser Wachtberg mit 10 JA -Stimmen und 5 NEIN-Stimmen entsprochen, wobei sich das Adendorfer Ortsvertretungsmitglied der SPD, der auch dort wohnt, Philipp Willert, nicht für diese für die Jugendlichen deutlich bessere Lösung aussprechen mochte.
Im Ergebnis werden die Jugendlichen jetzt wohl hoffentlich bald in ein neues, eigenständiges Domizil einziehen können. Dabei geht die CDU davon, dass die festgestellten baulichen Mängel des sehr muffig wirkenden Theaterkellers umgehend beseitigt werden, damit auch die Kinder der Adendorfer Grundschule von dem pädagogisch sehr wertvollen und auch aus der Bevölkerung geförderten Erlebnismöglichkeit des Theaterspielens ohne gesundheitliche Gefährdung profitieren können.
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