
Themengebiet: Verkehr, Infrastruktur
Auf Antrag der CDU-Ratsfraktion hat nunmehr auch der Rat der Gemeinde Wachtberg in seiner jüngsten Sitzung die Resolution zur Planung und zum Bau der „Südtangente“ mit den Stimmen von CDU, FDP und UWG verabschiedet.
Anders als die Fraktionen SPD, UW und Grüne weismachen wollen, bestehen Chancen, das Projekt in Angriff zu nehmen: „Das Projekt ist nicht tot, wie von den Gegnern im Rat behauptet. Im Gegenteil. Nach aktueller Einstufung im Bundesverkehrswegeplan könnte mit den Planungen unmittelbar begonnen werden“, so der Fraktionsvorsitzende Franz-J. Jäger. „Verstörend wirkt, wie wenig die drei ablehnenden Fraktionen das Wohl der Wachtberger Bürgerinnen und Bürger im Blick haben und dass sie eher mit den Gegnern einer Entlastung für Wachtberg sympathisieren. Mit einer solchen Herangehensweise wäre die Gimmersdorfer Umgehung niemals Realität geworden“.
Es sei dringend erforderlich, die drei Transitstrecken durch Wachtberg, über die die Berufspendler von der Ahr und aus der Voreifel nach Bonn und dort insbesondere ins ehemalige Regierungsviertel zu den dortigen Arbeitsplätzen strömen, vom Verkehr zu entlasten. Auf Wachtberger Gebiet sind dies die Streckenverläufe Berkum-Oberbachem-Niederbachem, Berkum-Gimmersdorf-Ließem sowie insbesondere Villip und Pech.
Der Venusbergtunnel mit Ennertaufstieg biete dafür eine ideale Lösung. Ein hoher Kosten-Nutzungsfaktor und minimale ökologische Belastungen seien nicht widerlegbare Argumente für den Bau; deren Leugnung zeugten von Faktenresistenz der Gegner. Mit dem Anschluss an die A565 bekomme man die Verkehrsanbindung, die die bisherigen Pendlerströme durch Bad Godesberg und über die Bonner Reuterstraße aufnehmen können. Es verwundere deshalb, dass es in Bonn noch immer Widerstände gegen die Südtangente gebe. Triftige Gründe seien nicht erkennbar.
„Der Verweis von Grünen und SPD im Wachtberger Rat auf die neue Rheinquerung bei Niederkassel, den sechsspurigen Ausbau der A59 oder den Neubau des ‚Tausendfüßlers‘ ist reines Blendwerk. Zur Lösung der Verkehrsprobleme im südlichen Rhein-Sieg-Kreis taugen die Maßnahmen in keiner Weise“, so Jäger.
Die nachrangige Priorisierung der Südtangente im Bundesverkehrswegeplan bedeutet nicht, dass diese nie kommt. Immer wieder werden nachrangig eingestufte, aber fertig geplante Verkehrsprojekte überraschend schnell realisiert, wenn andere Projekte nicht fertig geplant sind. Dies hat gerade NRW unter der SPD-geführten Landesregierung leidvoll erfahren müssen, wo mangels baureifer Planung Fördermittel des Bundes nicht in Anspruch genommen werden konnten.
„Wer auf Wachtberger Straßen Umweltbelastungen reduzieren und Staulagen vermeiden will, hat keine Alternative als den Venusbergtunnel“, so Jäger. „Grüne Träume von einer Bahnstrecke durchs Ländchen nach Bonn sind schön, aber eine Illusion, da dies weder die Topografie des Ländchens noch die Anbindungsmöglichkeiten in Bad Godesberger erlauben werden.“
In Bonn sieht der CDU-Fraktionsvorsitzende einen zunehmenden Sinneswandel, etwa bei der CDU-Bundestagsabgeordneten Lücking-Michels. Immer mehr Städter realisierten die Belastungen durch den allmorgendlichen Transitverkehr. Dass der sicher verbesserungsfähige ÖPNV kein Allheilmittel gegen diese Verkehrsströme ist, liegt auf der Hand. Auch Busse stecken mit ihren Passagieren wie alle anderen Autos in der allmorgendlichen Staulage fest.
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