
Der Wachtberger Rat hat mit dem im Jahr 2013 verabschiedeten Flächennutzungsplan (FNP) die Entwicklungsrichtung für Wachtberg vorgegeben. Eine behutsame Erweiterung der Wohnbebauung in den Siedlungsschwerpunkten u. a. Berkum sowie vereinzelte Möglichkeiten in anderen Ortschaften sind vorgesehen.
„Der Rhein-Sieg-Kreis ist eine prosperierende Region, in der auf absehbare Zeit mit einer weiter wachsenden Wohnbevölkerung durch Zuzug zu rechnen ist. Der verfügbare Wohnraum sowohl in Einfamilienhäusern als auch im Geschosswohnungsbau ist knapp und teuer. Adäquaten bezahlbaren Wohnraum zu finden, wird für Bezieher durchschnittlicher Einkommen immer schwieriger. Dies gilt besonders für junge Familien, aber auch für Senioren, die ihre Einfamilienhäuser aufgeben und in Wachtberg ihren Lebensabend verbringen wollen. Es besteht daher ein Bedarf, insbesondere für bezahlbare kleine und mittlere Wohnungsgrößen“ so Fraktionschef Franz Jäger.
„Neben bezahlbarem Wohnraum müssen wir auch dafür sorgen, dass unsere bestehende, sehr gute Infrastruktur von Kindergärten bis Schulen mittel- bis langfristig ausgelastet sind und damit erhalten werden können“ so Jäger weiter.
Für Berkum weist der FNP u. a. im Bereich Fraunhoferstraße/Erlenmaarweg eine Wohnbau- und eine Mischfläche aus. In der Mischfläche liegt derzeit auch der Standort des Bauhofes der Gemeinde Wachtberg. Im Zuge der Entwicklung eines Bauhofkonzeptes, hierzu liegt ein fraktionsübergreifender Antrag vor, soll auch eine Verlagerung des Bauhofes an einen neuen Standort mit optimierten Bedingungen geprüft werden.
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, im Bereich Fraunhoferstraße/Erlenmaarweg eine zeitgemäße bedarfsgerechte Wohnungsbauentwicklung zu gestalten.
Bei der Entwicklung des Gebietes will die CDU auf neue, innovative Ansätze der Wohnbauentwicklung zurückgreifen. „Denkbar wäre es, bei der Entwicklung dieses Gebietes eine Konzeptvergabe vorzusehen. Im Rahmen von Konzeptvergaben werden kommunale Grundstücke im Rahmen von wettbewerblichen Verfahren nach der Qualität des Nutzungskonzeptes unter Bewertung des Erfüllungsgrades der von der Gemeinde vorgegeben Kriterien zur Verfügung gestellt.
Vorteile einer Konzeptvergabe sind, dass die Gemeinde soziale und weitere Kriterien verbindlich vorgeben könnte, wie z.B. eine spezifische Quote geförderter Wohnungen, eine Begrenzung der Umwandlung von Miete in Eigentum, eine Begrenzung der Mietanpassung und Wiedervermietungsmiete oder auch integrative Wohnformen bzw. Mehr-Generationenwohnen, energetische Standards und auch die architektonische Qualität.
Die Konzeptvergabe wäre folglich nicht nur ein innovatives Instrument zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Sie wäre vielmehr auch ein strategisches Instrument für die Gemeinde, um zukünftig eine steuernde und aktivere Rolle bei der Wohnungsbau- und Liegenschaftspolitik in Wachtberg einzunehmen.
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